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Deutlicher Einfluss der Witterung auf Energieverbrauch

04.09.2024

Deutlicher Einfluss der Witterung auf EnergieverbrauchLaut Pressemitteilung der AG Energiebilanzen e.V. vom 31.07.2024 ist der Energieverbrauch in Deutschland in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter gesunken. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) erreichte der inländische Primärenergieverbrauch im ersten Halbjahr 2024 eine Höhe von 5.428 Petajoule (PJ) beziehungsweise 185,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Das waren 3,4 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Knapp die Hälfte des Rückgangs ist auf die gegenüber dem Vorjahr mildere Witterung zurückzuführen. Lediglich im Januar sowie im Juni lagen die Durchschnittstemperaturen unter denen der Vorjahresmonate. Bereinigt um den Witterungseinfluss wäre der Energieverbrauch in Deutschland nach Berechnungen der AG Energiebilanzen nur um etwa 1,5 Prozent gesunken. Aber auch die verhaltene Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds schlägt sich weiterhin in einer rückläufigen Entwicklung des Energieverbrauchs nieder, erklärt die AG Energiebilanzen. Einen verbrauchssteigernden Effekt hatten im Berichtszeitraum insbesondere der diesjährige Schalttag am 29. Februar.

Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres leicht um 0,4 Prozent. Während der Verbrauch von Ottokraftstoff um 0,8 Prozent abnahm und es beim Dieselkraftstoff zu einem Rückgang um 3,5 Prozent kam, stieg der Absatz von Flugkraftstoff um 7,2 Prozent. Die Lieferung von Rohbenzin an die chemische Industrie verringerte sich um rund 5 Prozent. Der Absatz von leichtem Heizöl lag um rund 3 Prozent im Minus.

Der Erdgasverbrauch verzeichnete im ersten Halbjahr des laufenden Jahres einen leichten Zuwachs um 0,7 Prozent. Neben dem verbrauchssteigernden Effekt des Schalttages ist für diese Entwicklung auch ein Mehreinsatz in der Industrie sowie in der Strom- und Wärmeerzeugung verantwortlich. Die milde Witterung ließ dagegen die Nachfrage nach Erdgas für Heizzwecke sinken.

Der Verbrauch an Steinkohle nahm in den ersten sechs Monaten insgesamt um 18,7 Prozent ab. Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken zur Stromerzeugung verzeichnete infolge einer insgesamt gesunkenen Stromerzeugung, einer gestiegenen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien sowie erhöhten Strombezügen aus den Nachbarländern ein Minus von knapp 42 Prozent. Der Absatz an die Eisen- und Stahlindustrie erhöhte sich aufgrund der gestiegenen Roheisenproduktion um 2,7 Prozent.

Der Verbrauch von Braunkohle reduzierte sich ebenfalls um 18,7 Prozent. Der Rückgang bei der Produktion entsprach weitgehend der Entwicklung der Lieferungen an die Kraftwerke der öffentlichen Versorgung, die mehr als 90 Prozent der inländischen Braunkohleförderung abnehmen. Die Stromerzeugung aus Braunkohle verminderte sich im ersten Halbjahr des laufenden Jahres um 17,2 Prozent. In dieser Entwicklung spiegeln sich die steigende Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien sowie die Verringerung der Braunkohle-Stromerzeugungskapazitäten im Zuge des fortschreitenden Kohleausstiegs wider.

Im ersten Halbjahr 2024 wurden 8,6 Mrd. kWh (31 PJ) mehr Strom aus dem Ausland bezogen als umgekehrt aus Deutschland ins Ausland flossen. Im ersten Halbjahr 2023 gab es noch einen Exportüberschuss von 2,9 Mrd. kWh (10 PJ). Der aktuelle Importüberschuss ist ein Zeichen für einen funktionierenden europäischen Binnenmarkt. Höhere Stromimporte bedeuten weder eine Abhängigkeit vom europäischen Ausland, noch weisen sie auf inländische Knappheiten hin.

Der Beitrag der erneuerbaren Energien lag im ersten Halbjahr 2024 insgesamt um 1,0 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung beruht insbesondere auf einer Zunahme der Stromproduktion aus Wasserkraft, Photovoltaik sowie der Windenergie. Insgesamt stieg der Einsatz von erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung um 7 Prozent. Bedingt durch die wärmere Witterung verringerte sich der Einsatz erneuerbarer Energien in der Wärmeerzeugung um knapp 5 Prozent.

Die deutlich erkennbaren Veränderungen in der Struktur des Energieverbrauchs, insbesondere der weitere Rückgang des Kohleeinsatzes, dürften nach Einschätzung der AG Energiebilanzen im ersten Halbjahr zu einer Einsparung der energiebedingten CO₂-Emissionen von 17 Millionen Tonnen (Mio. t) führen, davon entfallen allerdings etwa 7 Mio. t auf den Einfluss der wärmeren Witterung.

Quelle: https://ag-energiebilanzen.de/deutlicher-einfluss-der-witterung-auf-energieverbrauch/

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